4. Landesmeisterschaft Niedersachsen


4. Landesmeisterschaft des NCWTV und zehntes Breitensportturnier in Niedersachen: Leistungsniveau und Teilnehmerzahl steigen weiter, Spaß bleibt wichtigster Faktor

Unbändige Freude, Überraschung, Enttäuschung, Erleichterung, Stolz bei Tänzern, Trainern und den mitgereisten Familien. Sehr unterschiedliche Emotionen entluden sich während des Wettbewerbs und der Siegerehrung in der Sporthalle in Bennigsen bei Hannover. 74 Tänzerinnen und Tänzer traten am 18. Juni 2016 beim zehnten Breitensportturnier in Niedersachsen und der vierten Landesmeisterschaft des NCWTV im Wettkampf um Medaillen und den Landesmeistertitel an. Stars der Veranstaltung waren neben den jüngsten Tänzern das Team Cabaret aus Arnum mit ihrer Homage an Michael Jackson.

Mit 74 Tänzern verzeichneten die Organisatoren für beide Turniere mehr Teilnehmer als im letzten Jahr. Die Zahl der Tänzer in der Landesmeisterschaft war gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen. Auch das Leistungsniveau war höher als im Vorjahr. „Ich bin froh, dass die Zahl der Starter für die Landesmeisterschaft wieder steigt und hoffe, dass sich dieser Trend weiter fortsetzt", betonte Willy Fröhlich, Präsident des NCWTV, in seinem Grußwort an die Turnierteilnehmer. Positiv sei, dass inzwischen Tänzer bei der Landesmeisterschaft starten, die in den letzten Jahren ihre Erfahrungen beim Breitensportturnier gemacht haben. Erstmals starteten Tänzer im Breitensportturnier in der Division Newcomer. Damit erweitern sich für nicht-vereins- und verbandsgebundene Tänzer die Startmöglichkeiten. Im Gegensatz dazu können bei der offenen Landesmeisterschaft nur Tänzer starten, die in einem Verein des Landes- oder Bundesverbandes für Country Westerntanz organisiert sind.

Insgesamt sei das Leistungsniveau der Tänzer weiter gestiegen, stellten die Wertungsrichter Clarissa Schneider-Wirsching, Liz Brandt und Ronnie Grabs fest. „Hier zahlen sich die verschiedenen Angebote des Verbandes für die Tänzer und Trainer aus", ist sich Willy Fröhlich sicher. Nicht zuletzt trage die hervorragende Organisation zum Gelingen der Veranstaltung bei. Über 30 ehrenamtliche Helfer der ausrichtenden Vereine Small Town Line Dance e. V. und TSV Eldagsen von 1860 e. V sorgten für einen reibungslosen Ablauf und das leibliche Wohl der Tänzer und Gäste.

Jüngste Tänzer ganz groß
Besonders die jüngsten Tänzer begeisterten das Publikum: Elizaweta Volnov (7), Alexandra Kamenev (6) und Alexander Luchansky (7) zeigten ihr Können zum ersten Mal bei einem Country- und Westernturnier. Deutlich anzusehen war ihnen das mehrjährige Training in der Standard- und Lateinsparte beim Tanzclub Contrast Hannover, wo sie auch Linedance lernen. Als einziges Paar im Turnier zeigten Alexandra und Alexander einen Two-Step und einen Cha-Cha, die von andauerndem Applaus begleitet wurden. Die Drei starteten auch beim Breitensportturnier in der Kategorie Anfänger und zeigten auch hier eine sehr gute Leistung. Sie seien nur ein bisschen aufgeregt, berichteten die Kinder, vor allem habe es Spaß gemacht, zu tanzen.

Ein Punkt im Stechen entschied über Titelgewinn
So knapp ist es selten: Im Breitensportturnier kam es in der Division Fortgeschrittene Diamond zu einem Stechen: Gabi Hampel und Petra Knackstedt hatten sich nach den beiden regulären Tänzen die gleiche Punktzahl ertanzt, so dass sie in einem Stechen ihren Cha-Cha wiederholen mussten. Mit denkbar knappem Ergebnis: Mit einem einzigen Punkt Vorsprung konnte Gabi Hampel das Turnier letztlich für sich entscheiden.

Im Alltag verwandt und befreundet, Gegner im Turnier
Vor einer besonderen Herausforderung standen Sophie Schulze und Marieke Germer, die beiden Zehnjährigen trainieren gemeinsam bei den City L(e)iners in Hannover und sind Cousinen. Gegner auf dem Tanzparkett zu sein, sei nicht immer leicht, wollen doch beide gewinnen. „Es ist aufregend, aber macht auch Spaß", sagte Sophie Schulze. „Ist ein komisches Gefühl und auch ein bisschen traurig, gegen die Cousine zu gewinnen, aber sonst ganz okay", erklärte Marieke Germer.

Turniertanz ist keine Frage des Alters
Der Spaß beim Tanzen steht auch für die beiden ältesten Teilnehmerinnen im Vordergrund: Brunhild Randow aus Stade hat sehr vielfältige Tanzerfahrungen in ihren 76 Lebensjahren gesammelt. „Linedance ist jetzt genau das Richtige für mich. Jetzt habe ich die Zeit, bin noch fit und nutze das aus", erzählte die Mutter von vier Kindern, die ihr zweites Breitensportturnier absolvierte. So sieht es auch Angelika Dankert, die beim Breitensportturnier 2013 mit dem Turniertanz begonnen hat. „Ich verwirkliche hier Kindheitsträume", erzählt die 63-Jährige. Sie genieße vor allem die familiäre Gemeinschaft und freue sich, hier nette Leute wieder zu treffen.

Berührender Teamauftritt huldigte Michael Jackson
Sie kamen, in schwarze Umhänge gehüllt, auf die Tanzfläche, die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen. Im Verlauf der Show enthüllten sich daraus charmante Tänzerinnen mit Glitzerhüten und -handschuhen. Zwölf Tänzerinnen des SV Arnum und TSV Rethen zeigten eine eindrucksvolle und bewegende Show nach Musik von Michael Jackson, inklusive dessen eindeutiger Posen. Die Frauen im Alter zwischen 32 und 73 Jahren, von denen vier körperlich und geistig beeinträchtigt sind, sind zu einem Team zusammengewachsen, das sich mit Spaß, Leidenschaft und viel Training diese Show erarbeitet hat und auch außerhalb des Tanzens viel gemeinsam unternimmt. Die Tänzerinnen zeigten sich zu Recht stolz auf ihre Leistung und auf ihre Trainerin Heidi Marienfeld.

Choreografen zeigen breit gefächertes Repertoire
Sehr unterschiedliche Musikrichtungen wählten die Choreografen für ihre Tänze, die sie den Wertungsrichtern und dem Publikum präsentierten. Neben griechischer Folklore erklangen aktuelle Popsongs und handfester Country. Insgesamt neun Tänze stellten die teilnehmenden Choreografen dem Publikum vor, das die Darbietungen zum Teil mit anhaltendem Applaus belohnten. Besonders erfolgreich schnitt hier Jenny Memmel ab, die für ihre Tänze drei erste und einen dritten Platz erzielen konnte.

Kontinuität wichtige Verbandsaufgabe
Besonders wichtig sei, die Landesmeisterschaft und das Breitensportturnier als festen Bestandteil im Turnierkalender zu etablieren. „Echter Wettbewerb mit starken Gegnern und hohem Leistungsniveau sind wichtiger Ansporn für das persönliche und tänzerische Wachstum und Motivation für das Training. Das macht ein Turnier attraktiv", findet Willy Fröhlich.

Text und Bilder Ina Buchholz

Alle Bilder (c) NCWTV e. V.

 

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